Je wilder desto reichhaltiger

Gemähte Wiese - nie gemähte Wiese
Vogelhausbaum nie gemähte Wiese

Je weniger du die Wiese mähst, desto mehr freuen sich Vögel und Insekten
Die Vogelhäuser am Vogelhausbaum waren alle besetzt. Die Wiese ist vollständig von Wald umgeben.

Es sind ja nur Spinnen und Insekten?
So einfach ist es nicht, denn sterben Insekten und Spinnen, also die wirbellosen Tiere weiterhin in diesem rasanten Tempo aus, werden andere Tiere, die sich von diesen kleinen Krabbeltieren ernähren, wie z.B. Amphibien, Reptilien, Säugetiere, Fledermäuse, Vögel, Igel etc. dieser Abfolge unerbittlich folgen  .....  mehr zum Thema Insekten

Was macht die Natur in so einem Fall,
ohne dass der Mensch eingreift?

Balkonkisten mit Gräsern
Balkonkistchen mit Gräsern die sich selbst angesiedelt haben

Ausblick zwei Tage vor kräftigem Gewitter - die Gräser in den Balkonkistchen haben sich selbst angesiedelt.

Wiese nach Gewitter

Nach dem Gewitter liegt das Gras flach auf dem Boden.

Wiese nach Starkregen

So wie die Natur das halt macht - wenn man sie lässt. Wir können selten etwas besser machen, als es die Natur kann.

Vierzehn Tage später. Der grossteil des Grases hat sich wieder aufgerichtet. Halme die geknickt waren sind vertrocknet und werden nun zu Dünger.

Wiese mit Dost

Ab Mitte August: Die Wiesenfläche ist voll mit gewöhnlichem Dost. Wir hatten bis anhin nur einige Nester davon. 

Wiese nie gemäht seit 10 Jahren

Unsere seit 14 Jahren nie gemähte Wiese. Wir müssen aber jedes Jahr junge Birken, Erlen, Ahorne, Buchen und Fichten ausreissen. Stets neu "gedüngt" nur durch die absterbende und faulende Vegetation. 

Eine andere Möglichkeit wäre:
Wiese einmal im Jahr (Spätsommer) mähen. Schnittgut auf der Fläche trocknen lassen, Samen ausschütteln und anschliessend Schnittgut abführen. Ideal wenn Sie eine Magerwiese bevorzugen. Wir Mähen "versuchshalber" ein kleine Fläche Wiese Je 1x und  eine Zweite 2x jährlich inkl. entfernen des Grases.

Ohne einmalige Mahd - bei der ja auch Büsche etc. entfernt werden - würde der Lebensraum Wiese im laufe der Zeit nach und nach von Büschen und Bäumen besiedelt und in Wald übergehen. Brombeeren: Wo sie auftauchen muss häufiger gemäht werden.

Heu - Was mache ich damit 

Nach meiner Erfahrung will praktisch niemand loses Heu abholen. Wenn Sie aber die Wiese abmagern möchten, ist liegen lassen keine Option.
Wir pflanzen auch Gemüse an und nehmen daher einen Teil des Heus direkt zum Mulchen. Mit dem Rest und mit Strauchhäckseln (Gehölzrückschnitt) setzen wir einen Kompost an. Handheupresse selber bauen mehr...  www.hartmannundhaus.de




Die Mini Rundballenpresse ist eine kleine Maschine, die Heu oder Stroh zu runden Ballen presst, die man leicht transportieren und lagern kann.



Diese Ballen haben einen Durchmesser von etwa 50 cm und ein Gewicht von 15 bis 25 kg. Sie sind ideal für kleine Betriebe, die nur wenig Lagerplatz haben oder die Ballen direkt an die Tiere verfüttern wollen.

Winter 2020/21

Seit langem hatten wir wieder einen herrlich weissen und kalten Winter. Unser Weiher war rund 3 Wochen unter Schnee. Für Belüftung war gesorgt. Sämtliche Fische sind aber verschwunden. Anhand der unterirdischen Gänge glauben wir, dass das immer wieder gesichtete Wiesel die Fische geholt hat.

Teich mit Schnee bedeckt
Erdhaufen - Ameisenhügel

Schon im vergangenen Sommer ist uns aufgefallen, dass der Maulwurf sich Richtung Wald zurückzieht (beschatteter Waldrand) . Da ist er jetzt auch dieses Frühjahr wieder voll aktiv.
Wir vermuteten, dass es dem Maulwurf auf der Wiese zu heiss oder zu trocken wurde. Im vorderen Teil der Wiese kamen nun aber jetzt nach dem Schnee noch wesentlich grössere Hügel zum Vorschein.

Ameisenhügel

findet man auf nicht befahrenen, nicht nachgepflegten Weiden oder Brachen. Der Baumeister ist die unterirdisch lebende Gelbe Wiesenameise. Auf den Hügeln finden sich konkurrenzschwache Pflanzen - Thymian, Moose etc. mehr zum Thema Ameisen auf der Seite ameisenstadt

Im Naturschutzgebiet Dellenhäule liegt die grösste Ameisenstadt Mitteleuropas mehr...

Gelbe Wegameisen - Lasius flavus

Die Frage bleibt: Hat sich der Maulwurf freiwillig zurückgezogen, oder wurde er von den Ameisen verdrängt? Mittlerweile haben wir gut 20 Ameisenhaufen. Aber auch das Wiesel haben wir schon gesehen, wie es aus einem Maulwursfhaufen - Gang kam.


Waldbodenprofile                                                                      Foto: Eidg. Forschungsanstalt

Der grösste Teil unseres Bodens und der Prozesse im Boden sind laut Wissenschaftler noch unerforscht.   

Mehr... unter Erde Humus

"Es gibt seit Jahrtausenden keine ursprüngliche Natur mehr"
Seit dem Pleistozän haben die Menschen die Biosphäre verändert

Wissenschaftler unter der Leitung von Nicole Boivin, Direktorin am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte und Wissenschaftler an der Universität Oxford, sagen in einem Beitrag für die Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS), dass die Menschheit nicht erst seit der Industrialisierung, sondern bereits seit dem Pleistozän tiefgreifend in die globale Biosphäre eingegriffen hat. - Juni 2016 -
Damit wird die nächste Stufe des Bildes vom guten Wilden untergraben, nachdem die Menschen früher - vor der Wissenschaft, der Aufklärung, der Industrialisierung, der Vernunft oder was auch immer - eher im Einklang mit der Natur gelebt hätten. Das erweist sich mehr und mehr als romantische, zivilisationskritische Verklärung.

Der schnell fortschreitende Klimawandel wird einige Vegetationszonen so verschieben, dass viele Arten die vor 13´000 Jahren - nach der letzten Eiszeit - hier wieder von Süden eingewandert waren, auch wieder "auswandern" werden. Ersatz wird aus dem Mittelmeerraum kommen.
Das Ökosystem wird sich verändern und anpassen müssen.


Zitat aus dem Buch: Wandernde Pflanzen von Dr. Wolf-Dieter Storl

Neophyten stellen für viele Menschen, die sich als Naturfreunde betrachten, ein Problem dar. Die neuen Pflanzen wie etwa der Riesenbärenklau, die kanadische Goldrute oder das Indische Springkraut überwuchern weite Flächen und verdrängen die einheimische Vegetation. Andere gelten als gesundheitsschädigend, wie etwa die Ambrosia, die angeblich Heuschnupfen verursacht.

Dieses Buch hinterfragt diese Pauschalurteile. In Wirklichkeit hat noch kein einziger Neophyt eine Pflanze zum Erlöschen gebracht und Heuschnupfen hat andere Ursachen als der Pollen der Ambrosia. Neophyten sind eine Bereicherung unserer Flora. Sie sind Teil der allmählichen Wiederbesiedlung unserer Erdteils, nach dem die Eiszeit die hiesige Vegetation praktisch ausgelöscht hatte.


Wildpflanzen für öffentliche Anlagen, Rabatten etc.

Naturgärten werden häufig als sehr üppig und auch als unordentlich wahrgenommen. In einer solchen Rabatte ist das Pflanzenangebot reduziert. Da sind dann nur fünf statt dreissig verschiedene Pflanzen - ABER IMMER NOCH BESSER ALS KEINE

Rabatte mit Wildpflanzen, mit Rollkies abgedeckt

Deutschland wird infolge des Klimawandels immer trockener. 2019 und 2020 war es in einigen hessischen und brandenburgischen Kommunen untersagt, die Gärten mit Trinkwasser zu versorgen. Der Trockenstress für Pflanzen wird grösser.

Steine und Kunstrasen

Sie wollen nicht verstehen

Steingarten - Kunstrasen
Nie wieder Rasen mähen - Kein Unkraut - Keine Schädlinge - Umweltfreundliches Material - Trockenheit kein Problem - 15 Jahre Garantie

Der Temperaturunterschied zwischen einer Wiese und einem Stein- oder Asphaltbelag ist ein faszinierendes Phänomen, das sowohl für das städtische Mikroklima als auch für die Umweltplanung von großer Bedeutung ist. Wiesenflächen spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung der städtischen Temperatur, da sie durch ihre Vegetation und Bodenfeuchtigkeit zur Kühlung der Luft beitragen. Im Gegensatz dazu können Stein- und Asphaltflächen, insbesondere an heißen Sommertagen, erheblich höhere Temperaturen aufweisen.

 

Asphalt absorbiert aufgrund seiner dunklen Farbe und Dichte viel Sonnenenergie und kann Temperaturen erreichen, die weit über der Umgebungstemperatur liegen. Dieses Phänomen wird als "städtische Wärmeinsel" bezeichnet und kann dazu führen, dass städtische Gebiete deutlich wärmer sind als ihre ländlichen Umgebungen. Die Temperaturdifferenz zwischen Asphalt und Wiesen kann besonders während einer Hitzewelle spürbar sein, wo Asphaltflächen Temperaturen von bis zu 50-60 Grad Celsius erreichen können, während Wiesenflächen aufgrund der Verdunstungskühlung durch die Pflanzen deutlich kühler bleiben.

 

Die Wahl des Materials für städtische Flächen hat somit direkte Auswirkungen auf das lokale Klima und die Lebensqualität der Stadtbewohner. Temperaturabgesenkte Asphalte sind eine innovative Lösung, die darauf abzielt, die negativen Auswirkungen der Wärmeabsorption zu verringern. Diese Asphalte werden bei niedrigeren Temperaturen hergestellt und verarbeitet, was nicht nur die Emissionen während des Einbaus reduziert, sondern auch die Oberflächentemperatur der Straßen senkt.

 

Es gibt auch andere Ansätze, um die negativen Effekte von Asphalt zu minimieren, wie zum Beispiel die Verwendung von helleren Farbasphalten oder die Integration von Grünflächen in städtische Designs. Diese Methoden können dazu beitragen, die Bildung von Wärmeinseln zu reduzieren und die städtische Umgebung angenehmer zu gestalten.

 

Die Untersuchung und Anwendung von temperaturabgesenkten Asphalten und anderen umweltfreundlichen Materialien ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltigerer Städte. Durch die Berücksichtigung der thermischen Eigenschaften von Baustoffen können wir nicht nur die Lebensqualität in städtischen Gebieten verbessern, sondern auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Es ist klar, dass die Wahl des Bodenbelags eine wesentliche Rolle bei der Gestaltung unserer Umwelt spielt und dass Wiesen als natürliche Kühlsysteme eine wertvolle Ressource in der städtischen Landschaft darstellen.

 

Wenn wir auch nur einige Grasstellen zulassen, legen wir Futterstellen für Vögel, Igel und viele Kleinsäuger, für Reptilien und Amphibien an.

Schon kleine Massnahmen schaffen für die Tiere dabei bessere Lebensbedingungen. So hilft es zum Beispiel, wenn beim Rasenmähen hier und da kleine Flächen von Gräsern und Blumen stehen gelassen werden. Diese Inseln sind Rückzugsorte für Insekten.

Gras ist das Brot vieler Insekten. Ohne Gras fehlt ein Grossteil der Biomasse. 

Die Natur soll ihre Chance bekommen      
Weniger Eingriffe - Mehr Natur machen lassen  

Wo der Mensch beiseite tritt, hat die Natur eine Chance

Um Artenvielfalt zu fördern, muss unsere Landschaft "unordentlicher" werden. Es braucht ungenutzte Säume, Ränder, Ecken und Böschungen.

Die Förderung der Artenvielfalt ist ein wichtiges Thema, das in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Die Idee, dass unsere Landschaft "unordentlicher" werden muss, um die Artenvielfalt zu fördern, ist ein interessanter Ansatz, der auf dem Prinzip basiert, dass eine natürlichere und weniger gepflegte Umgebung mehr Lebensräume für verschiedene Arten bietet.

 

In Deutschland und weltweit gibt es eine wachsende Besorgnis über den Rückgang der Artenvielfalt, insbesondere bei Insekten. Dieser Rückgang wird oft mit der Intensivierung der Landwirtschaft und der Urbanisierung in Verbindung gebracht, die zu einer homogenisierten Landschaft führen, in der es für viele Arten schwieriger wird, zu überleben.

 

Es gibt jedoch viele Möglichkeiten, wie wir die Artenvielfalt in unseren eigenen Gärten und Gemeinden fördern können. Hier sind einige Tipps, die jeder umsetzen kann:

 

1. **Wilde Wiesen anlegen**: Anstatt einen perfekt gemähten Rasen zu pflegen, kann man einen Teil des Gartens sich selbst überlassen, wo Wildblumen und Gräser natürlich wachsen können. Dies bietet Nahrung und Unterschlupf für viele Insekten und andere Tiere.

 

2. **Heimische Pflanzen verwenden**: Heimische Pflanzen sind oft besser an das lokale Klima und die lokalen Insektenarten angepasst. Sie bieten Nahrung und Lebensraum für viele heimische Arten.

 

3. **Strukturelle Vielfalt schaffen**: Verschiedene Strukturen wie Totholzhaufen, Steinhaufen und Teiche können unterschiedliche Lebensräume für eine Vielzahl von Arten bieten.

 

4. **Chemikalien vermeiden**: Der Verzicht auf Pestizide und Herbizide hilft, die Bodenqualität zu erhalten und schützt die Insekten, die für ein gesundes Ökosystem unerlässlich sind.

 

5. **Dunkelheit bewahren**: Zu viel künstliches Licht in der Nacht kann nachtaktive Tiere stören. Es ist wichtig, die Beleuchtung zu reduzieren und Lichtverschmutzung zu vermeiden.

 

6. **Nisthilfen bereitstellen**: Insektenhotels, Vogelhäuser und andere Nisthilfen können sichere Brutplätze für verschiedene Arten bieten.

 

Durch die Umsetzung dieser einfachen Maßnahmen kann jeder Einzelne einen Beitrag zum Schutz und zur Förderung der Artenvielfalt leisten. Es ist eine Investition in die Zukunft unserer Ökosysteme und in die Erhaltung der natürlichen Schönheit unserer Umgebung.

 

 

Die Förderung der Artenvielfalt ist nicht nur eine Frage der Ästhetik oder des Naturschutzes; es ist auch eine Frage der Lebensqualität für uns alle. Eine reichhaltige und vielfältige Flora und Fauna trägt zur Stabilität unserer Ökosysteme bei, unterstützt die Bestäubung von Pflanzen, die für unsere Nahrungsmittelproduktion wichtig sind, und hilft, das Gleichgewicht in der Natur zu erhalten. Indem wir unsere Landschaft "unordentlicher" gestalten, können wir einen kleinen, aber wichtigen Schritt in Richtung eines nachhaltigeren und artenreicheren Planeten machen.