Immergrüne Pflanzen

Naturnahe Umgebung

Buchs, Lebensbaum (Thuja), Böschungsmyrthe (Lonicera), sowie Bergföhre bringen auch während der "toten Jahreszeit" etwas Leben in den Garten. Sie vertragen sich problemlos mit Wildgehölzen. (Im Bild: Links Thuja neben "Rosa Rugosa" und immergrünem Bodenbedecker Lonicera sowie Holunder. Rechts: Buchs mit Bergföhre, Melisse und Salbei.
Rosa rugosa (Apfelrose, Kartoffelrose, Hagebutte)
Die Apfelrose lockt dank unzähligen Hagebutten Vögel an. Ihre Blüten dienen Bienen als Nahrungsquelle. Um den Ausbreitungsdrang der Rose einzudämmen lohnt es sich eine Wurzelsperre zu errichten.

Böschungsbegrünung mit Apfelrose, Kartoffelrose,  Hagebutte und Lonicera
Wintergarten mit naturnaher Umgebung

"Schmelztiegel"  Skulptur von Simon STIEGELER Holzbildhauer, Grafenhausen

Holzskulptur von Simon Stiegeler Grafenhausen
Schmelztiegel von Simon Stiegeler Grafenhausen

Wildbienenlöcher in Hartholz

Die Wildbienen haben schon keinen Respekt vor Kunst. Präzise wie mit einem Bohrer!
Nistgänge in Hartholz sind für holzbesiedelnde Wildbienen die erste Wahl. 

Naturgarten im Frühjahr

Vier Monate mit einem meist wolkenverhangenen Himmel, mit dem Braun der Gräser und Kräuter und dem kahlen Geäst der Laubbäume kehrt im Garten ohne immergrüne  Pflanzen schon eine Tristesse ein.

Darüber hinaus können immergrüne Pflanzen als natürliche Windbrecher dienen und so den Garten und das Zuhause vor kalten Winden schützen. Sie bieten auch Privatsphäre und können als lebende Zäune fungieren, die das ganze Jahr über beständig bleiben.

 

Für Gartenliebhaber, die den Winterblues bekämpfen möchten, ist die Integration von immergrünen Pflanzen in das Gartendesign eine wunderbare Möglichkeit, Farbe und Leben in die tristen Monate zu bringen. Mit einer sorgfältigen Auswahl und Platzierung können diese Pflanzen eine Quelle der Freude und des Interesses sein, selbst wenn der Rest des Gartens in den Winterschlaf fällt.

 

Abschließend lässt sich sagen, dass immergrüne Pflanzen nicht nur für ihre Schönheit, sondern auch für ihre Fähigkeit, das ganze Jahr über Beständigkeit und Struktur zu bieten, geschätzt werden. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Gartens, der auch in den kälteren Monaten eine Oase der Ruhe und des Grüns bleiben soll.


Thuja -  Abendländischer Lebensbaum
Der Name "Lebensbaum" hängt mit der medizinischen Verwendung des "Thuja - Öles" zusammen, das aus den Zweigen gewonnen wird. Der genügsame Baum lässt sich beliebig beschneiden, weswegen er gern zu immergrünen Hecken verwendet wird. Als Sichtschutz kann er auf einer minimalen Breite gehalten werden, ist dabei luftfilternd, sauerstofferzeugend, immergrün, Sicht- und Windschutz.

Wuchs: schmal - kegelförmig mit aufrechtem Gipfeltrieb. Höhe alleinstehend bis 20 m.
Bis zum Boden herab beastet. Während er Wintermonate ein beliebter Unterschlupf für Gartenvögel.

Wohnhaus mit Naturwiese im Frühjahr

Hier helfen einheimische "Immergrüne"

Grundsätzlich gilt, dass der Winter eine Vegetationsruhe bedingt. Pflanzen halten keinen Winterschlaf, aber sie stellen sich physiologisch um. Die laubabwerfenden Arten und jene mit Ueberdauerungsknospen direkt an der Oberfläche sind nur dann dem Kältestress ausgesetzt, wenn es keine Schneebedeckung gibt. 

Anders bei den immergrünen Gehölzen
Es dauert während der Ruheperiode eine gewisse Zeit, bis die Photosynthese wieder anspringt. Doch an sehr sonnigen Tagen können sich die Blätter so erwärmen, so dass die Produktion wieder anläuft. Wenn der Boden dann gefroren ist und kein Wasser nachgeliefert werden kann wird es für die Pflanzen gefährlich: sie vertrocknen. Die Frosttrocknis ist bei den Immergrünen für die meisten Winterschäden verantwortlich.

Alle nachfolgend aufgeführten Immergrünen sind einheimische Pflanzen
- Viele der heute kultivierten Koniferen wie z.B. kleinwüchsige Föhrenarten gehen auf Wildpflanzen zurück.
Kleine und zwergige Koniferen gewinnt man oft aus Trieben der schwachwüchsigen "Hexenbesen", die auf eine kultivierte Unterlage gepfroft werden. Bei "Hexenbesen" handelt es sich um anomale Auswüchse, die an vielen Koniferen auftreten und oft durch mechanische oder virale Einwirkung verursacht werden.

Gräser, Schilf etc.
Sonnenblumen, Heleopsis, Rudbeckien allesamt Korbblütler

Koniferen ergänzen sich sehr schön mit Stauden und Gräsern

Keine Angst vor Amerikanern. Gerade wer einen naturnahen Garten sein eigen nennt, will meist von "fremdländischen" nichts wissen.

Aber: Sonnenblume, Toninambur, Studentenblumen, Rudbeckien, Helenien, Heleopsis und Dahlien, allesamt Korbblütler, sie stammen wie die meisten Korbblütler ursprünglich aus den nordamerikanischen Hochgrasprärien. 
Alle sind eng miteinander verwandt, aber sie haben sich sehr unterschiedlich bei uns etabliert. Die Studentenblumen gehören in zahlreichen Sorten zum Allerweltssortiment, das nur bei den Schnecken noch beliebter ist als bei den Gärtnern.

Amerikaner: Wenn man dann noch an die Kartoffel oder Tomate denkt. Was würde uns fehlen? Der wilde Vorfahre der Tomate ist so klein wie eine Preiselbeere. Er wächst in Südamerika, dort hat rund 200 Jahre v.Chr. die Tomatenauslese begonnen. Die grosse Tomate und ihr Vorfahre unterscheiden sich im Erbgut. Erst kam es zu den Mutationen durch Zufall, dann begann der Mensch diese zu fördern, in der Hoffnung, dass bei dieser "ungerichteten Mutagenese" die gewünschte Mutation herauskomme. Die heutige Genschere ist viel präziser. Sie erlaubt eine "gerichtete Mutagenese".

Der Walnussbaum stammt aus Mittelasien, die Robinie aus Nordamerika.

Die Rosskastanie ist ursprünglich auf dem Balkan beheimatet, die Wildbirnen stammen aus Persien...

INDIGENE ARTEN - die botanischen Ureinwohner Mitteleuropas.
ARCHÄOPHYTEN - Arten die vor 1492 eingeführt wurden.
NEOPHYTEN        -  Hier handelt es sich um Pflanzen die nach 1492 - nach der Entdeckung Amerikas - bei uns eingeführt, oder eingeschleppt wurden.

In vielen Fällen ist die Einordnung einer Pflanzenart in die genannten Kategorien sehr schwer abzusichern. 

Das beliebte Gänseblümchen

Gänseblümchen, Wiesen-Margerite

Wegen geringer Grösse in schwachwüchsigen oder häufig gemähten Wiesen sowie in Weiden und Rasenflächen. Es ist die einzige Wiesenpflanze, die rund ums Jahr blühen kann. Herkunft: Nordamerika

Bergföhre, Pinus mugo, Pinus mugo mughus, sehr empfehlenswert auch für kleine Gärten.

Bergkiefer, Pinus mugo - Herkunft: Europa ist eine sehr empfehlenswerte Art für kleine Gärten. Die sehr vielgestaltige Pflanze ist im Gegensatz zu den meisten Kiefern mehrstämmig. Wuchs: abgeflachte Kugelform.

Stechpalme, Ilex, eignet sich als Solitär- sowie Heckenpflanze

Stechpalme Die Optik verändert sich mit den wechselnden Jahreszeiten. Sie ist robust, frostfest und pflegeleicht. Als weibliche Pflanze wird die Stechpalme im Frühling im Kontrast zu dem dunkelgrünen Laub ihren weissen Blütenschmuck erstrahlen lassen.
Im Spätherbst haben sich dann aus den Blüten feuerrote Beerenfrüchte entwickelt, die im Kontrast zu dem dunkelgrünen Laub einen tollen Hingucker bilden.

Efeu, Bodenbedecker, Kletterpflanze

Efeu eignet sich sehr gut zur Unterpflanzung von Sträuchern und Bäumen.
Er hat auch einen hohen ökologischen Wert, da er Insekten, Vögeln und Kleinsäugern einen lebenswichtigen Platz zum Schlafen, Brüten oder überwintern bietet.
Man kennt mittlerweile mehr als 700 Efeu-Arten - mehr bei Efeugesellschaft

Efeu, Bodenbedecker, immergrüne Kletterpflanze

Ausserdem ist Efeu einer der wenigen Herbstblüher, und stellt gerade für Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Falter bis zum Frost eine wichtige Nahrungsquelle dar. 

Ab Februar sind dann die schwarzen Beeren reif und ernähren Amseln, Stare und Rotkehlchen. 

Efeu gezogen als Heckenpflanze

Eine Hecke aus Efeu ist ein zuverlässiger, ganzjähriger Sichtschutz von wenigen Zentimetern Breite. Er braucht eine Rankhilfe. Heckenpflanzen werden heute "fertig" angeboten auch für die Freilandverwendung.
Oder Sie errichten zunächst eine Rankhilfe in dem Sie Pfähle in den Boden schlagen und dazwischen Maschendraht oder Drahtgitter befestigen. Pro Meter werden 4 Efeupflanzen neben dem Rankgerüst in die Erde gepflanzt. Triebe locker am Gitter festbinden.

Lebensbaum, als Sicht- und Windschutz sehr gut geeignet. Hecke kann schmal gehalten werden.

Thuja, Lebensbaum, Thuja occidentalis kommt aus der westlichen Hemisphäre, ist aber schon lange, seit 1550 in Europa heimisch und gehört zum Bild unserer Parks und Gärten.
Der Lebensbaum wächst in der Sonne wie auch im Halbschatten. Er verträgt raue Landluft wie auch das Stadtklima.

Lebensbaum, Thuya occidentalis, immergrüne Heckenpflanze, als Windschutz sehr geeignet

Da sich immergrüne Thuja-Hecken auch als beliebte Nistplätze für die Vogelwelt eignen,

sollten Sie den Rückschnitt im Frühjahr vor Beginn des Nestbaus oder besser im Spätsommer erledigen, wenn die Jungen bereits ausgeflogen sind.

Eibe, Taxus baccata, immergrüne Heckenpflanze.

Taxus (Eibe)
Durch ihre dichte Verzweigung bieten Eiben optimalen Sichtschutz und sind ein beliebter Unterschlupf für Gartenvögel. Eiben wachsen sowohl in der Sonne als auch im Schatten und sind unempfindlich gegen Krankheiten und Schädlinge.

Die Eibe wird als der älteste Baum Europas angesehen und hat ihre Wurzeln bereits vor Millionen von Jahren in dieser Region geschlagen. Sie kann ein Alter von bis zu 2000 Jahren erreichen. Heutzutage ist die "Taxus baccata" unter Naturschutz gestellt.

Böschungsmyrthe, Lonicera, Bodenbedecker

Lonicera  (Böschungsmyrthe)
Sehr gut geeignet als Bodendecker oder als Buchsbaumersatz für kleine Hecken.
Gute Bienenpflanze.

Buchs, verträgt formschnitt problemlos

Buchs 
Kein anderes Formschnittgehölz begegnet uns in so vielerlei Gewand wie der Buchsbaum.

Schon die Römer nutzten diesen immergrünen Busch zur Gestaltung ihrer Gärten, und bis heute ist das schnittverträgliche Gewächs ein unverzichtbares Element formaler Grünanlagen, vom barocken Schlosspark bis zum Bauerngarten.

Buchs vom Buchsbaumzünsler befallen

Wenn Sie solche Gespinste an ihrem Buchs feststellen, ist ihr Buchs vom Buchsbaumzünsler befallen.

Der Buchsbaumzünsler: Dieser aus Ostasien stammende Kleinschmetterling trat erstmals 2007 in Deutschland auf. Er wurde vermutlich durch Pflanzenimporte aus Ostasien bei uns eingeschleppt.

Der Frassschaden durch die Raupen ist massiv. Ohne  Gegenmassnahmen werden die Pflanzen so geschwächt dass sie absterben. Im Netz finden Sie jede Menge von Angaben zur Bekämpfung des Buchsbaumzünslers.

Unsere Spatzen und Meisen haben die Raupen als Futterquelle entdeckt. 
(Durch das dauernde Einfliegen der Vögel in die Buchsbaumhecke, wurden wir überhaupt erst auf den Befall aufmerksam.) 

Die Natur soll ihre Chance bekommen      
Wenig eingreifen, Veränderungen durch natürliche Abläufe zulassen.

Ein durchdacht angelegter Garten mit natürlichen Nist- und Versteckmöglichkeiten braucht keine künstlichen Hilfen zum Schutz der Artenvielfalt, ER IST bereits die Hilfe zum Schutz der Artenvielfalt.

Um Artenvielfalt zu fördern, muss unsere Landschaft "unordentlicher" werden. Es braucht ungenutzte Säume, Ränder, Ecken und Böschungen.