Sie lassen den Maulwurf als störend empfinden

 - die Erdhügel

Die Nahrungssuche erfolgt auf drei Arten:

Durch Graben im Erdreich, durchwandern der Gänge und durch Suche auf der Erdoberfläche.

Maulwurf auf Erdhügel

Foto: pixabay

Wie andere unterirdisch lebende Säugetiere haben Maulwürfe keinen Tag-Nacht-Rhythmus. Ihre Aktivität ist in drei Wach- und Schlafphasen von jeweils 4 bis 5 Stunden aufgeteilt. Während dieser Phase durchstreifen sie ihre Gänge auf der Suche nach Essbarem. Maulwürfe halten keinen Winterschlaf, sondern sind auch während der kalten Jahreszeit aktiv.

Sein Vorkommen lässt Rückschlüsse auf eine reiche Bodenfauna zu

Ein Maulwurf im Garten ist ein gutes Zeichen - und spricht für die Qualität der Erde! Maulwürfe wühlen gerne dort, wo es hochwertigen Mutterboden gibt. Ausserdem ist jeder Maulwurf ein nützlicher Schädlingsbekämpfer, denn er frisst unter anderem die Bodenlarven von Wiesenschnake und Dickmaulrüssler.

- Er knabbert keine Wurzeln oder Knollen an.

- Sein Tunnelsystem kann als Drainage- oder Belüftungssystem dienen. Man sollte den Boden möglichst in Ruhe lassen, das ist besser für die Lebewesen und die Bodenfauna.

Maulwurf- oder Wühlmaushügel?
Maulwürfe graben ihre Gänge meist tiefer unter die Erde. Der Eingang zu ihrem Gangsystem liegt in der Mitte des Erdhaufens. Maulwurfshügel sind kegelförmig und annähernd gleich gross.
Die Haufen der Wühlmäuse sind unregelmässig geformt, oft auch oval und unterschiedlich gross. Sie sind mit Pflanzenresten und Wurzeln durchsetzt. Der Eingang befindet sich am Rand des Hügels.

Das Problem bei der Vertreibung oder Ausrottung von Tieren liegt darin, dass die Natur, zu der wir gehören, unglaublich komplex ist und in alle Richtungen vernetzt ist. Wenn man ein Element davon beschädigt, kann man nie im Voraus wissen, welchen tatsächlichen Schaden man verursacht.


- Einige Hummelarten nisten in verlassenen Maulwurfsbauten.

Mit dem Grünland schwindet auch der Maulwurf

Vor nicht allzu langer Zeit war unsere Landschaft wesentlich stärker von Wiesen und  Weiden geprägt. Mit der Industrialisierung der Landwirtschaft wurde das Vieh in die Ställe verbannt und die Grünflächen umgebrochen.

Da Äcker in einem regelmässigen Rhythmus gepflügt werden und sie aufgrund der Befahrung stark im Unterboden verdichtet sind (strukturgeschädigte und pflugsohlenverdichtete Ackerböden... mehr dazu unter Erde Humus), stellen sie keinen geeigneten Lebensraum für den Maulwurf mehr dar. Weitere negative Auswirkungen ergeben sich auch aus der intensiven Bewirtschaftung des vorhandenen Grünlands und den Düngemethoden.

So sieht der Rohboden bei uns aus. Man würde meinen, dass er für den Maulwurf viel zu steinig wäre. Ihn scheint das aber nicht zu stören. Die Humusschicht ist auch nur 5 cm stark. Seit der Maulwurf sich an den Waldrand zurückgezogen hat, kommen zu den Steinen noch die Baumwurzeln hinzu. Aber auch das scheint ihn nicht zu beindrucken.

Unter dem steinigen Rohboden kommen beim weiteren Aushub bei einer Tiefe von rund 100 cm mineralischer Rohboden zum Vorschein der porös und unglaublich wasserdurchlässig ist. 

Foto: pixabay/Beeki

Hallo - ich bin für die Tiefbauarbeiten zuständig

Sein Tunnelsystem kann als Drainage- oder Belüftungssystem dienen 

Es erstaunte uns immer wieder, wie rasch die oberste Bodenschicht nach starkem Regen trocknete. Unsere Wiese liegt am Hang mit einem Gefälle von bis zu 45 %. Dennoch hat selbst heftigster Regen nie dazu geführt, dass Oberflächenwasser den Hang hinabströmte.

 

Daher könnte es gut möglich sein, dass der Maulwurf sein Tunnelnetzwerk bis in diese Tiefe erweitert hat – vielleicht auch die Wühlmäuse – und somit ein natürliches Entwässerungssystem entstanden ist.

Wer über ein genügend grosses Grundstück verfügt sollte sich darüber freuen, wenn so ein fleissiger Bodenbelüfter bei ihm aktiv ist.

Maulwurf on tour

Foto: pixabay/annettew

Der Maulwurf ist fast blind, nur hell und dunkel kann das Tier unterscheiden. Dafür besitzt der Maulwurf spezielle Tastorgane (Tastsinneszellen) und Tasthaare an der Schnauze, die ihm bei der Orientierung und Nahrungssuche helfen,

Während des Hitzesommers 2020 konnten wir beobachten, wie sich die Maulwurfshügel immer mehr Richtung Waldrand zu bewegten. Im Herbst baute er nur noch im Schattenbereich der Bäume. Dort ist er bis jetzt - Sommer 2024 - auch geblieben.

Wir vermuten, dass es dem Maulwurf auf der Wiese zu heiss oder zu trocken wurde:
Zwischenzeitlich sind die verlassenen Maulwurfshügel nun aber von Ameisen übernommen worden. Dass Maulwurfshügel als Nistplatz von Hummeln genutzt werden ist ja bekannt, aber als Ameisenhaufen?  

Gelbe Wiesenameise

Die Maulwurfshügel sind nun von der gelben Wiesenameise bewohnt. Der Maulwurf hat sich an den Waldrand zurückgezogen. 

Frühjahr 2024: Sämtliche Ameisen sind verschwunden.

Tote Maulwürfe - Haben Maulwürfe mit trockenen und harten Böden ein Problem?

Maulwürfe sind normalerweise schwer zu beobachten, weil sie unter der Erde leben. Doch in den letzten Jahren werden sie zunehmend tot auf Waldwegen aufgefunden. Äußerlich scheinen sie unverletzt, sind jedoch leider oft schon tot.


Maulwürfe bevorzugen in der Tat weichere, feuchtere Böden, da diese es ihnen erleichtern, ihre komplexen Tunnelnetzwerke zu graben und nach Nahrung zu suchen. Trockene und harte Böden können für Maulwürfe problematisch sein, da sie mehr Energie aufwenden müssen, um sich durch das Erdreich zu bewegen.

Dies kann besonders in Zeiten der Trockenheit oder in Gebieten mit verdichteten Böden eine Herausforderung darstellen. In solchen Bedingungen könnten Maulwürfe gezwungen sein, ihre Aktivitäten einzuschränken oder in günstigere Gebiete abzuwandern, um überleben zu können.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Maulwürfe sehr anpassungsfähige Tiere sind und in der Lage sein können, auch unter weniger idealen Bedingungen zu überleben, indem sie ihre Verhaltensweisen und Jagdstrategien anpassen. Dennoch ist es für den Erhalt einer gesunden Maulwurfpopulation förderlich, wenn die Bodenbedingungen ihren natürlichen Lebensgewohnheiten entsprechen.

Um Maulwürfen bei trockenem Boden zu helfen, gibt es verschiedene Ansätze, die das Überleben dieser nützlichen Tiere unterstützen können.

Eine Möglichkeit besteht darin, den Boden regelmäßig zu bewässern, um die Feuchtigkeit zu erhöhen und das Graben für die Maulwürfe zu erleichtern. Dies kann besonders in den Morgen- oder Abendstunden erfolgen, um die Verdunstung zu minimieren.

Eine weitere Methode ist das Anlegen von Mulchschichten, die helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und gleichzeitig ein günstiges Mikroklima für die Insekten zu schaffen, die Maulwürfe fressen. Organische Materialien wie Kompost oder Laub können ebenfalls eingearbeitet werden, um die Bodenstruktur zu verbessern und das Eindringen der Maulwürfe zu erleichtern.

Darüber hinaus kann das Pflanzen von bodenbedeckenden Gewächsen dazu beitragen, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und gleichzeitig den Maulwürfen Deckung und zusätzliche Nahrungsquellen zu bieten. Schließlich ist es wichtig, die natürlichen Lebensräume der Maulwürfe zu respektieren und zu schützen, indem man ihre Tunnel und Hügel nicht stört und ihnen sichere Bereiche im Garten zur Verfügung stellt, in denen sie ungestört leben können.

Im Frühjahr sieht es auf unserem Grundstück schon "schlimm" aus

Anfangs haben wir die lockeren Humushaufen eingesammelt und zum Auffüllen von Pflanzkübeln verwendet. Die Gänge des Maulwurfs sind aber teilweise nicht tief unter der Erdoberfläche, was dann gerne zu Absenkungen in diesem Bereich führt.

Wir haben dann angefangen die Erdhaufen mit der Schaufel zu verteilen. Ist aber ziemlich mühsam, vor allem wenn am nächsten morgen schon wieder mehrere Erdhügel vorhanden sind.

Mit unserem Mulcher (geht auch mit Rasentraktor) haben wir eine für uns gute Lösung gefunden:
Mähwerk ganz nach unten stellen - ohne Mähwerk laufen zu lassen - und dann wie mit einem Planierschild darüber fahren. Auch ein Armierungseisen - Netz das man hinter sich herschleppt, funktioniert prima. Wenn man anschliessend das Gras etwas höher stehen lässt sieht man schnell nichts mehr.

Maulwurf - Maulwurfgänge offen lassen, Maulwurf vertreiben, stoppen.

Es ist die einfachste Art den Maulwurf zu stoppen. Erdhaufen verteilen oder entfernen. Den Zugang unbedingt offen lassen.

Wir hatten erst auch unsere Zweifel, dass das funktionieren soll. Tut es aber. Falls der Maulwurf versucht das Loch von unten zu schliessen, Material aus dem Gang kratzen. Das eventuell auch 2-3 mal, er wird lange nicht mehr kommen.

Maulwurf







Auch ein natürlicher Feind hat sich zwischenzeitlich angesiedelt

Die Fläche die ein Maulwurf bearbeiten kann, ist recht eindrücklich. In unserem Fall sind das gute 2000 Quadratmeter. Ob das nun wirklich ein einziger Maulwurf ist - gemäss einschlägiger Literatur ist der Maulwurf ein Einzelgänger und duldet ausserhalb der Paarungs- und Jungenaufzuchtzeit keine Artgenossen - können wir natürlich nicht feststellen.

In normalen EFH-Gärten - wo man eine Spielwiese benötigt - geht das natürlich nicht. Im Netz finden sich daher jede Menge Tipps zur Vertreibung des Maulwurfs.

Aber Achtung:

Gemäss Bundesartenschutzverordnung zählen Maulwürfe zu den besonders geschützten Tieren


Sollten aber auch diese Massnahmen nicht von Erfolg gekrönt sein hilft sicher eines:

Tragen Sie die vorhandene Humusschicht ab - mieten Sie einen Kleinbagger, eine Fläche von 10 auf 10 Metern ergeben gelockert rund 30 Kubikmeter Erdmaterial - bringen Sie auf den Rohboden ein wasserdurchlässiges aber reissfestes Vlies ein das sie seitwärts hochziehen und nach dem Einbringen des Humus knapp unter der Erdoberkannte ablängen - aber erst nachdem sich der neu aufgefüllte Humus abgesenkt hat.

Bei grossen Flächen: Um die Fläche einen Graben von 150 cm Tiefe ausheben. In den Graben ein engmaschiges Drahtgeflecht stellen. Bei beiden Versionen lohnt es sich evtl. gleichzeitig an Drainagerohre oder Zuleitungsrohre für eine automatische Bewässerungsanlage/Beleuchtung zu denken.

Die schnellste Lösung: Polypropylen-Netz (extrem reissfest) über bestehende  Rasenfläche legen. Rollrasen auf dem Netz auslegen. Während der Anwachszeit auf gute Bewässerung achten - Wurzeln der Gräser wachsen durch das Vlies nach unten durch.
Für stark beanspruchte Flächen bedingt empfehlenswert.

Rasenmähroboter

2018 - Wir haben auf unserer intensiv gepflegten Grasfläche dieses Jahr "testhalber" mal einen, von vielen Gegnern verschmähten, Rasenroboter eingesetzt.

Maulwurf - Rasenmähroboter

Fazit: Empfindlich gegen Lärm und Erschütterungen

Seit wir den Robotermäher einsetzen, hat der Maulwurf an unserer intensiv gepflegten Grasfläche absolut kein Interesse mehr

Er konzentriert sich voll auf die Wiesenfläche.
Lassen wir den Mähroboter aber mehrere Tage nicht mähen, kehrt der Maulwurf zurück.

Nur: Täglich tief gestutztes Grün ist für die Artenvielfalt/Insekten wertlos.

Für Igel, aber auch Amphibien kann der Roboter zur Lebensgefahr werden. Darum den Roboter nicht in der Dämmerung oder im Dunkeln fahren lassen.

Vermutlich stören ihn die Schwingungen die vom Mäher ausgehen. Wir haben uns bewusst für ein grösseres Modell entschieden, weil damit die Laufzeit reduziert werden kann (grössere Schnittbreite - das grössere Gewicht erzeugt auch kräftigere Vibrationen, die dem Maulwurf scheinbar nicht gefallen).

Maulwurf - Kurze Wiese - Rasen mit Blumen und Kräutern

Wenn Sie mit diesem Grasbild leben können, tun Sie viel für die Insekten und Kleinlebewesen. Wir pflegen unsere ehemals intensiv gepflegte Rasen- Grasfläche nur noch so.

Erstaunlich: Seit wir das Gras vom Roboter auf 6 cm Höhe schneiden lassen, hat sich der Löwenzahn der Situation angepasst. Er blüht kräftig, aber wächst nicht mehr höher als die Gänseblümchen. Auch am Rand der Wiese - wo nicht gemäht wird - bleiben sie unten. Erst weiter entfernt von der Mähkante, wächst der Löwenzahn wieder wie gewohnt.

Naturgarten Wiese - Löwenzahn

Das geheime Leben der Pflanzen

Ehrenfried Pfeiffer 1899 - 1961,  deutsch-amerikanischer Chemiker forschte auf Anregung von Rudolf Steiner 1861-1925, er nannte seine Bewegung "Antroposophie" (Weisheit vom Leben), nach einem Reagens, um das, was Steiner die "gestaltbildenden ätherischen Kräfte" nannte, in der lebenden Materie aufzuspüren.

  • Unzählige Versuche haben es eindeutig bewiesen:
    auch Pflanzen sind Lebewesen!
Pfeiffer entdeckte, dass sich, wenn er einer Kupferchloridlösung Pflanzenextrakt beimischte, sich ein Kristallisationsmuster bildete, das nicht nur von der Art der Pflanze, sondern auch von ihrer Qualität bestimmt wurde. Laut Pfeiffer bewirken das die "Bildekräfte" - die der Pflanze innewohnen und auch deren Gestalt bedingen -, indem sie sich mit den lebendigen Wachstumskräften vereinen.
Er entwickelte später Steiners "biodynamisches System".
Maulwurf - Kurze Wiese

Das Schnittbild ist top. Kein Ausfransen oder Abschlagen/Abreissen und das auch wenn Sie den Mäher nicht täglich laufen lassen (wir mähen anfangs Saison 2 -3 mal wöchentlich. Sobald das Wachstum nachlässt in noch grösseren Abständen

Maulwurf - Wespe in Erdhöhle

Die Wespen, Wildbienen und auch die Hummeln welche in Erdlöchern hausen, haben sich nicht stören lassen.

Die Natur soll ihre Chance bekommen      
Weniger Eingriffe - Mehr Natur machen lassen  

Um Artenvielfalt zu fördern, muss unsere Landschaft "unordentlicher" werden. Es braucht ungenutzte Säume, Ränder, Ecken und Böschungen.