Wiese   Beinahe  30 Jahre - bewusst - nicht gemäht

Eine Wiese ist ein Ökosystem, das aus verschiedenen Pflanzen- und Tierarten besteht

Wenn eine Wiese nicht gemäht wird, verändert sich die Zusammensetzung und Struktur dieses Ökosystems. Die Pflanzen wachsen höher und dichter, was zu einer Verringerung des Lichteinfalls auf den Boden führt. Dadurch werden einige Pflanzenarten verdrängt, die auf mehr Licht angewiesen sind.

Gleichzeitig entstehen neue Lebensräume für Tiere, die sich in der höheren Vegetation verstecken oder ernähren können. Zum Beispiel können Insekten wie Schmetterlinge oder Heuschrecken von der größeren Blütenvielfalt profitieren. Auch Vögel oder Kleinsäuger finden mehr Nahrung und Schutz in einer ungemähten Wiese. 

Nie gemähte Wiese - Wald entsteht

Es entsteht "Richtige Natur"    Eine Wiese, die nicht gemäht wird, entwickelt sich also zu einer artenreicheren und strukturreicheren Landschaft, die jedoch auch weniger homogen und pflegeleicht ist.

In der Tat ist es so, dass sich eine Landschaft ohne menschlichen Eingriff in unserer Gegend über die Zeit bewaldet.

In Europa sind sowohl die durch Mähen charakterisierten Wiesen als auch die von Nutztieren befressenen Weiden nicht natürlichen Ursprungs. Sie wurden über viele Jahrhunderte zum Zwecke der Nahrungsmittelproduktion dem germanischen   Buchenurwald abgetrotzt.   

NATUR KENNT KEIN MÄHEN
Wenn immer möglich Natur Natur sein lassen

Wildgewachsene Aepfel

Wildgewachsene Aepfel  Die natürliche, also nicht durch Zuchtwahl kultivierte, unveredelte und geschnittene Form wäre meist von geringem, insbesondere aber unregelmässigem Ertrag sowie einer nicht vorhersagbaren Qualität der Früchte.

Die typischen Ausbauformen der Obstbäume (Spalier, Spindelbusch, Halb- und Hochstamm) entstehen durch eine Kombination von Pflanzenveredelungen und Schnitt der Pflanzen.

Heu Ernte - gestaffelt Mahd

Die verbliebene Wiese wird nur zwei mal gemäht. Heuwiesen werden heute bis zu sechsmal geschnitten. Als Heu wird nur der getrocknete erste Schnitt der Grünpflanzen bezeichnet. Die folgenden Schnitte werden als Emd bezeichnet. Emd enthält im Gegensatz zu Heu mehr Kräuter und ist etwas kürzer.

Heu - Ernte unterteilt in verschieden Abschnitte

Gestaffelte Mahd ist eine Methode zur Pflege von Wiese und Weiden. Dabei wird die Fläche in mehrere Abschnitte unterteilt und jeder Abschnitt wird zu einem anderen Zeitpunkt gemäht. Das führt zu einer höheren Artenvielfalt und einem artenreicheren Ökosystem. 

Heu Ernte gestaffelt

Landschaft, die sich selbst überlassen ist und sich ohne menschlichen Einfluss entwickelt.

Ob eine Wiese zweimal im Jahr gemäht werden muss, um eine Verwilderung zu verhindern, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel spielen die Bodenbeschaffenheit, die Artenvielfalt und die Nutzung der Wiese eine Rolle.

Generell gilt, dass eine Wiese mindestens einmal im Jahr gemäht werden sollte, um die Verbuschung zu vermeiden. 

Wenn Sie ihre Wiese frei von Bäumen und Sträuchern halten wollen/müssen 

Entfernen Sie Bäume oder Sträucher, die bereits auf Ihrer Wiese wachsen, so schnell wie möglich. Je länger Sie warten, desto mehr Wurzeln bilden sie und desto schwieriger wird es, sie zu entfernen. Sie können die Pflanzen ausgraben, abschneiden oder mit einem Herbizid behandeln. Achten Sie aber darauf, dass Sie dabei keine anderen Pflanzen schädigen oder die Umwelt belasten.

Den einen perfekten Mahdzeitpunkt, der allem gerecht wird, gibt es  nicht.

Eine zweite Mahd kann sinnvoll sein, um die Blütenbildung und die Samenreife zu fördern. Allerdings sollte die zweite Mahd nicht zu früh erfolgen, um den Pflanzen genügend Zeit zur Regeneration zu geben. Außerdem sollte ein Teil der Wiese immer ungemäht bleiben, um den Insekten und Kleintieren einen Lebensraum zu bieten.

Altgrastreifen, also Flächen, die gar nicht gemäht werden, bieten wertvolle Zufluchtsorte.

Wildhecken sind ideale Nistplätze

Hecken sind Strukturelemente aus Sträuchern und Bäumen in der freien Landschaft. Sie sind ein wertvoller Lebensraum. Sie sind ideale Nistplätze und bieten Vögeln Schutz vor Katzen oder Räubern. Sie sollten mindestens drei Meter hoch und möglichst breit sein.

Richtige - Natur - Wildhecken

Richtige Natur - Die Natur geht ihren eigenen Weg. Sie kann sich erholen.

Hat sich alles "selbständig" angesiedelt:
(Wald befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft)
Kornelkirsche, Holunder, Schlehe, Zaubernuss, Felsenbirne, Weißdorn, Berberitze, Feldahorn, Brombeeren, Schilf, Liguster, Pfaffenhütchen, gemeiner Schneeball, Hartriegel und Wildrosen. Diese Pflanzen blühen von Februar bis Juni und tragen von August bis November Früchte, die auch für Menschen essbar sind.

Mehr Natur machen lassen


Wiese 14 Jahre lang nicht gemäht

Es ist erforderlich, Setzlinge von Ahorn, Eichen, Buchen, Birken und anderen Bäumen zu entfernen. Tatsächlich bewaldet sich eine Landschaft ohne menschliches Zutun in unserer Region mit der Zeit von selbst. Daher sollten Bäume oder Sträucher, die bereits auf einer Wiese wachsen, so schnell wie möglich entfernt werden.

Nie gemähte Wiese seit rund 15 Jahren
Nicht gemähte Wiese im Herbst Wiese seit rund 15 Jahren nicht gemäht
Bewässern von Fichten 2019 und 2022


In den Jahren 2019 und 2022 war es notwendig, unsere Fichten zu bewässern. Die Mehrheit der Fichten in unserem kleinen Waldstück hat die Trockenperioden von 2018 und 2019 nicht überstanden.

- In den letzten Jahren hat Deutschland mehrere Perioden extremer Hitze erlebt, die zu erheblichen Waldschäden geführt haben. Besonders betroffen waren die Jahre 2018, 2019 und 2022, in denen eine Kombination aus starken Stürmen, anhaltender Trockenheit und hohen Temperaturen ideale Bedingungen für die Massenvermehrung von Borkenkäfern schuf. Diese Insekten, insbesondere die Arten Buchdrucker und Kupferstecher, haben die Stabilität der Ökosysteme im Wald, vor allem der Fichtenwälder, stark beeinträchtigt.

 

Die Trockenheit und Hitze dieser Jahre begünstigten auch die Ausbreitung von Sekundärschädlingen an Buche oder Eiche und erhöhten die Brandgefahr. Infolgedessen gab es in Deutschland vermehrt Waldbrände, die hauptsächlich durch menschliche Aktivitäten verursacht wurden. Besonders betroffen waren ehemalige militärisch genutzte Wälder, deren Altlasten die direkte Waldbrandbekämpfung erschwerten.

 

Die Waldzustandserhebung 2023 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zeigte, dass mehr als 40 Prozent der Bäume eine deutliche Kronenverlichtung aufwiesen, was auf ein erhöhtes Schadgeschehen seit 2018 hinweist. Nur noch 20 Prozent der Bäume galten in ihrem Belaubungszustand als gesund.

 

Diese Ereignisse unterstreichen die Bedeutung von Wäldern für den Klimaschutz und die Biodiversität. Sie wirken auf das Wetter abmildernd und dienen der Erholung. Als Holzlieferant sichern sie Arbeit und Einkommen in ländlichen Räumen. Daher ist es entscheidend, dass Maßnahmen zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel und zur Verbesserung der Waldbrandprävention weiterhin Priorität haben, um die Gesundheit und Resilienz der Wälder für zukünftige Generationen zu sichern. -

Nicht gemähte Wiese anfangs Winter

Zu Beginn des Winters stehen noch die kräftigen Grashalme, die von Vögeln angeflogen werden, um die herabgefallenen Samen aufzupicken.

Gras vom letzten Jahr liegt auf der Wiese -


Das Gras des letzten Jahres bedeckt das Land wie ein braun-beiger Wollteppich. Verschiedene Vogelarten nutzen dieses Gras für den Bau ihrer Nester. Auch "unsere" Krähen und Elstern, die seit Jahren bei uns leben, sind täglich auf der Wiese unterwegs und finden Nahrung.
Für Blumenwiesen:  Nach dem Mähen ist es ratsam, das Schnittgut zu entfernen, damit der Nährstoffgehalt im Boden sinkt und sich die Bedingungen für das Wachstum von Wildblumen verbessern, muss das Mähgut entfernt werden.

Oregano in der Wiese

Ursprünglich wurde das Gras auf der linken Seite zwei- bis dreimal pro Jahr gemäht und das Schnittgut entfernt. In diesem Bereich siedelte sich ein Maulwurf an, der über Jahre aktiv blieb. Nach fünf Jahren beschlossen wir, diesen Teil der Wiese nicht mehr zu mähen. Visuell war während des Jahres kein Unterschied feststellbar. Während der Hitzewellen 2018 und 2019 zog sich der Maulwurf zum Waldrand zurück, und seine Hügel wurden von Ameisen übernommen. Bis zum Jahr 2023 waren alle Maulwurfshügel verlassen und es waren keine Ameisen mehr vorhanden.
Auf der rechten Seite ist das Gras bislang ungemäht geblieben. Auf einem großen Teil dieser Wiese - ausschließlich dort - gedeiht üppig der Oregano.

Die Auswirkungen verschiedener Mähtermine auf Wiesen

 

Die Pflege von Wiesen durch Mähen ist eine traditionelle und wichtige Praxis, die nicht nur die Landschaftsgestaltung beeinflusst, sondern auch eine entscheidende Rolle für die Biodiversität und das Ökosystem spielt. Verschiedene Mähtermine können unterschiedliche Auswirkungen auf die Flora und Fauna einer Wiese haben.

 

Ein früher Mähtermin im Jahr kann dazu führen, dass die Pflanzen noch nicht vollständig geblüht oder Samen produziert haben, was die Artenvielfalt der Pflanzen und die Nahrungsquellen für Insekten reduzieren kann. Andererseits kann ein später Mähtermin dazu beitragen, dass mehr Pflanzenarten blühen und Samen setzen, was wiederum eine größere Vielfalt an Insekten und anderen Tieren anzieht und ernährt.

 

Die Wahl des Mähtermins hat auch direkte Auswirkungen auf die Tierwelt. Ein zu frühes Mähen kann Nistplätze von Bodenbrütern zerstören und Jungtiere gefährden. Um dies zu vermeiden, empfehlen Experten, das Mähen bis nach der Brutzeit zu verzögern, um den Vögeln genügend Zeit für die Aufzucht ihrer Jungen zu geben.

 

Eine weitere Überlegung ist die Mähmethode. Traditionelle Messerbalken-Mähwerke sind für die Tierwelt weniger schädlich als moderne Rotationsmähwerke, da sie den Tieren mehr Möglichkeiten bieten, dem Mähvorgang zu entkommen. Die Schnitthöhe spielt ebenfalls eine Rolle; eine höhere Schnitthöhe lässt mehr Lebensraum für Kleinlebewesen und bietet Schutz für die Bodenfauna.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entscheidung über den Mähtermin und die Mähmethode sorgfältig getroffen werden sollte, um die biologische Vielfalt und das Wohlergehen der Tiere zu schützen. Landwirte und Landschaftspfleger stehen vor der Herausforderung, einen Ausgleich zwischen der Notwendigkeit der Landschaftspflege und dem Schutz der Natur zu finden. Durch angepasste Mähtermine und -methoden kann ein Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und zur Förderung eines gesunden Ökosystems geleistet werden.

Spezielle Mähtipps für Blumenwiesen

 

Blumenwiesen sind ein wahrer Schatz für die Biodiversität und bieten zahlreichen Insektenarten Nahrung und Lebensraum. Um die Vielfalt und Schönheit einer Blumenwiese zu erhalten, ist es wichtig, beim Mähen einige Tipps zu beachten:

 

1. **Mähen Sie nicht zu früh im Jahr**: Die beste Zeit zum Mähen einer Blumenwiese ist in der Regel von Mitte Juli bis Ende August. Zu diesem Zeitpunkt haben die meisten Pflanzen geblüht und ihre Samen ausgebildet, was für die Selbstaussaat wichtig ist.

 

2. **Verwenden Sie das richtige Werkzeug**: Für kleine bis mittelgroße Wiesen eignet sich eine Sense, die ein schonendes Mähen ermöglicht und das Stehenlassen einzelner Blumen für die Aussaat zulässt. Für größere Flächen sind Balkenmäher empfehlenswert, da sie einen sauberen Schnitt gewährleisten und die Pflanzen nicht zu kurz schneiden.

 

3. **Entfernen Sie das Mähgut**: Nach dem Mähen sollte das Schnittgut entfernt werden, um den Nährstoffgehalt des Bodens zu reduzieren und die Bedingungen für Wildblumen zu verbessern.

 

4. **Mähen Sie gestaffelt**: Um Insekten kontinuierlich einen Lebensraum zu bieten, kann es sinnvoll sein, die Wiese in Abschnitten zu mähen. So stehen immer Teile der Wiese als Habitat zur Verfügung.

 

5. **Vermeiden Sie Düngung und Bewässerung**: Blumenwiesen gedeihen am besten auf nährstoffarmen Böden. Zusätzliche Düngung oder Bewässerung kann das Gleichgewicht stören und konkurrenzstarke Gräser fördern.

 

Durch die Beachtung dieser Tipps tragen Sie dazu bei, dass Ihre Blumenwiese ein naturnahes Paradies bleibt, das nicht nur das Auge erfreut, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leistet. 


Was ist eine Naturwiese?


Eine Naturwiese ist eine Grünfläche, die vorwiegend aus Gräsern und
Wildblumen besteht und nicht oder nur selten gemäht wird.

Eine Naturwiese unterscheidet sich von einer Wiese im landwirtschaftlichen Sinne, die regelmässig gemäht wird, um Heu oder Grassilage zu erzeugen.

Eine Naturwiese ist also eine natürliche Form der Wiese, die mehr Vielfalt und Schönheit bietet.

Naturwiesen benötigen weniger Wasser und Arbeitszeit als Rasenflächen.

Sie kommen mit trockenen und nährstoffarmen Standorten zurecht und sind daher pflegeleichter und kostengünstiger.

Naturwiesen wirken Klima ausgleichend, indem sie sich nicht aufheizen wie

Beton oder Asphalt. 

Sie binden Kohlenstoff im Boden und reduzieren die Treibhausgasemissionen.
Sie können bei Starkregen das Wasser gut aufnehmen und verhindern so Überschwemmung und Erosion.


Biodiversität:
Naturwiesen bieten einen Lebensraum für viele Pflanzen und Tierarten, die auf intensiv genutzten Fläche keinen Platz finden. Sie fördern die Bestäubung durch Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.



Die Natur soll ihre Chance bekommen      
Weniger Eingriffe - Mehr Natur machen lassen  

NATUR KENNT KEIN MÄHEN
Wo der Mensch beiseite tritt, hat die Natur eine Chance

Um Artenvielfalt zu fördern, muss unsere Landschaft "unordentlicher" werden. Es braucht ungenutzte Säume, Ränder, Ecken und Böschungen.