Der tausendfache Tod durch den Mulchmäher

Insekten und kleine Lebewesen sind entlang von Strassen grossen Risiken ausgeliefert:
Mähmaschinen zerschneiden alles, was in ihre Klingen kommt.

Es handelt sich nicht nur um Spinnen und Insekten. Wenn Insekten und Spinnen, also wirbellose Tiere, weiterhin in diesem rasanten Tempo aussterben, werden unweigerlich auch andere Tiere, die sich von diesen kleinen Krabbeltieren ernähren, wie Amphibien, Reptilien, Säugetiere, Fledermäuse, Vögel und Igel, von diesem Schicksal betroffen sein.

Erschreckend: Bereits bei einmal Mähen einer landwirtschaftlichen Wiesenfläche werden bis zu 90'000 Honigbienen pro Hektar verletzt oder getötet. Das ergab eine Studie aus der Schweiz, auf die das Bundesamt für Naturschutz hinweist.

"Bis zu fünf Mahden pro Jahr über viele Jahre hinweg sorgen für einen massiven Rückgang von Insekten auf landwirtschaftlich genutztem Grünland."

Eine sinnvolle Investition für Bauhöfe, Strassenunterhalt etc.
Der von der Firma Mulag neue entwickelte Mähkopf schont die Kleinlebewesen

Der neue Mähkopf mäht 10cm über dem Boden. Zudem sollen die Form der Messer und die weitgehend geschlossene Unterseite des Mähers verhindern, dass Insekten durch einen gefährlichen Sog ins Mähwerk gerissen werden. Und schließlich wird das Material nicht gemulcht, sondern durch eine ausgeklügelte Luftführung von oben eingesaugt und abtransportiert.

Mit dieser Mähtechnik werden Kleinlebewesen geschont. Böschungen und Grünstreifen sind für die verschiedensten Lebewesen durchaus wichtige Lebensräume. Immerhin gibt es in Deutschland rund 6'800 Quadratkilometer davon.

So befürchtet ein Team um Johannes Steidle von der Universität Hohenheim, dass der Tod im Mähwerk ein bisher unterschätzter Faktor sein könnte, der zum viel diskutierten Insektensterben beiträgt.

Balkenmäher für Böschungen

Auch mit dieser Mähtechnik werden Kleinlebewesen geschont. Das Schnittgut wird zum Einsammeln "schonend" nach oben transportiert -  z.B. beim Einsatz an Böschungen.

Traktor mit drei Mähwerken

So wird ein Maximum an Flächenleistung erzielt. Bei bis zu fünf Mahden pro Jahr ergibt sich eine enorme Zeit - Einsparung. Wer in diese Mähwerke kommt, hat keine Überlebenschancen.

Das Mähen stellt für Insekten und kleine Tiere eine lebensgefährliche und drastische Veränderung ihres Lebensraums dar. Studien in amphibienreichen Wiesen haben ergeben, dass Balkenmäher die kleinsten Schäden bei Kleinlebewesen verursachen. Indem eine Schnitthöhe von mindestens 7 cm, idealerweise sogar höher, eingehalten wird, können viele Arten auf der Wiese geschützt werden.

"Insekten sind unerlässlich für unser Überleben."

 

In einer Welt, die von Technologie dominiert wird, vergessen wir häufig, dass wir biologische Wesen sind, die der Natur unterliegen und trotz fortschrittlicher Technologie weiterhin unterliegen werden. "Die menschliche Gesundheit ist das Resultat der Interaktionen zwischen Menschen, Tieren und der Umwelt."


Wirksame Insekten-Scheuchvorrichtung zum Schutz der Insekten bei der Mahd 

Das Vergrämen, bekannt aus der Landwirtschaft, dient dazu, Tiere durch Störungen und Verscheuchen vor der Mahd zu schützen und so den Mähtod zu verhindern.

 

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Agrartechnik der Universität Hohenheim wurden Versuche durchgeführt, die den Nutzen einer Scheuchvorrichtung nachweisen. Diese Versuche wurden mit einem Mäher AS 63 als Grundgerät durchgeführt.

 

Die Resultate unterstreichen deutlich den Vorteil dieser einfachen Einrichtung. Im Verlauf der Versuche konnten mit der Scheuchvorrichtung etwa dreimal so viele Insekten aufgescheucht werden wie ohne sie.

 

Verscheuchen von Insekten mit einfacher Vorrichtung

Verscheuchen der Tiere. Einfache Vorrichtung mit grossem Nutzen.

Balkenmäher

Ferngesteuerte Mäh- oder Mulch Technik. Dank Raupen geringe Bodenverdichtung. Bei schwer zugänglichen und gefährlichen Hangarbeiten gestaltet sich die Arbeit sicher und komfortabel.

Angesichts hoher Verlustraten beim Einsatz von Rotationsmähwerken:
In Amphibienlebensräumen nur Balkenmähgeräte einsetzen
- Es gibt sie auch wesentlich kleiner oder auch zum Mieten im Baumarkt - 

"Es ist zu beachten, dass Gras- und Moorfrösche drei Jahre benötigen, um geschlechtsreif zu werden", erklärt der Biologe. Sie müssen daher mehrere Mähsaisons überleben, bevor sie sich fortpflanzen können. Mit jedem Jahr verringern sich ihre Überlebenschancen.

Er erfüllt Träume
Der  Newcomer Navimov von Segway mit GPS Navigation - kein Kabel mehr nötig.
Er besitzt fünf Sicherheitssensoren. Hindernisse werden von Ultraschallsensoren oder Stosssensoren erkannt und umfahren.
Verletzungen von Kleintieren (Igel etc.) sollten nicht mehr möglich sein.
Mehr unter Mähroboter.

Wir lassen bei uns seit 14 Jahren das Gras einfach stehen

Nie gemähte und nie gedüngte Wiese

NATUR KENNT KEIN MÄHEN
Unsere nie gemähte und nie gedüngte Wiese. Ende Mai, anfangs Juni. "Einheimische Gräser" sind wichtig für unsere Insekten. Sie sind Brutplatz, Nahrungsgrundlage und Unterschlupf, somit eben auch Schutz.

Auf einer ungemähten Wiese leben rund 8-MAL SO VIELE INSEKTEN wie auf einer gemähten Wiese.

Dürres Gras. Die hohlen Stängel beheimaten noch viele Insekten.

Dürres Gras mit Totholzhaufen bieten Nahrung und Lebensraum für Insekten und Kleinlebewesen. Ausserdem finden hier eine ganze Reihe von Bodenbrütern und Kriechtieren etc. eine Unterkunft in losen Steinhaufen.

Loser Steinhaufen mit Kalksteinen
Wiese vor Winterbeginn mit Totholzhaufen für Tiere als Unterschlupf
Seit Jahren nicht gemähte Wiese
Nie gemähte Wiese im Januar

Meist sieht es während der Wintermonate so aus. Nebel und etwas unter null Grad. Auch auf 800m über Meer fällt praktisch kein Schnee mehr.

Auf unserer seit 14 Jahren ungemähten Naturwiese, von der aufkommende Sträucher entfernt wurden, stehen zu Beginn des Winters noch robuste Grashalme, die von Vögeln besucht werden, um die herabgefallenen Samen aufzupicken. Die hohlen Stängel und Blattachsen bieten einer Vielzahl von Insekten Unterschlupf, was übrigens weitaus mehr Arten unterstützt als die gängigen "Insektenhotels".

Die Natur soll ihre Chance bekommen      
Weniger Eingriffe - Mehr Natur machen lassen  

NATUR KENNT KEIN MÄHEN

Um Artenvielfalt zu fördern, muss unsere Landschaft "unordentlicher" werden. Es braucht ungenutzte Säume, Ränder, Ecken und Böschungen.

Man kann also ganz einfach ganz viel nur durch Unterlassen tun.


Straßenbeleuchtungen fügen Insekten erheblichen Schaden zu. Lichtverschmutzung stellt ein großes Problem in Städten dar.

Durch die Strassenbeleuchtung verenden jährlich Milliarden von Insekten.
Quelle: Wikipedia   Wissen. Von vielen. Für alle.

Insektenfreundliche Beleuchtung

Bei insektenfreundlicher Beleuchtung empfiehlt es sich, Lampen mit niedrigem Blauanteil zu nutzen – optimal sind 2000 Kelvin. Die Ausrichtung des Lichts sollte nach unten erfolgen, um die Straße auszuleuchten und die Umgebung nicht unnötig zu erhellen, was Insekten fernhält. In der Regel richten sich Insekten nachts nach natürlichen Lichtquellen wie dem Mond und den Sternen.

 

Ein kamerabasiertes Insektenüberwachungssystem wird genutzt, um den Einfluss verminderter Beleuchtungsintensität auf nachtaktive Insekten zu untersuchen.

 

Ein innovatives Element dieser Studie ist das Zählverfahren der Insekten an Beleuchtungseinrichtungen. Durch den Einsatz spezieller Kameras und intelligenter Software wird es möglich, die Anzahl und Aktivität der Insekten zuverlässig zu erfassen.

 

LED - Strassenlaternen mit Bewegungsmeldern 

Während der Ruhephase sind die LEDs auf zehn Prozent ihrer maximalen Leuchtkraft reduziert. Nähert sich eine Person oder ein Fahrrad, steigert das System die Intensität der Beleuchtung automatisch auf 100 Prozent. Wird keine Bewegung mehr registriert, verringert sich die Helligkeit der Lampen wieder eigenständig.

Tuningen wurde die erste deutsche Gemeinde, die ihre gesamte Straßenbeleuchtung auf sensorbetriebene LED-Laternen umrüstete. Durch diese intelligenten LED-Laternen konnte die Gemeinde im Schwarzwald-Baar-Kreis ihren Stromverbrauch um 82% senken. Dies kommt sowohl der Gemeindekasse als auch dem Klima zugute.

Umweltgifte

Das Insektensterben ist ein globales Phänomen, das in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit erregt hat. Eine umfassende Metastudie australischer Forscher hat nun Licht in das Ausmaß und die Ursachen dieses besorgniserregenden Trends gebracht. Die Studie, die Daten von 166 Langzeitstudien aus 41 Ländern zusammenfasst, zeigt einen durchschnittlichen Rückgang der terrestrischen Insekten um knapp neun Prozent pro Jahrzehnt. Dieser Rückgang ist zwar regional unterschiedlich, bestätigt aber den allgemeinen Trend eines globalen Insektenschwunds.

 

Interessanterweise zeigt die Studie auch, dass Süßwasserinsekten wie Libellen, Mücken und Wasserläufer einen positiven Trend aufweisen, was auf verbesserte Wasserqualität und Gewässerschutzmaßnahmen zurückgeführt werden könnte. Die Ergebnisse der Studie wurden im renommierten Fachjournal „Science“ veröffentlicht und bieten eine differenzierte Sicht auf die Entwicklungen verschiedener Insektenpopulationen weltweit.

 

Die Gründe für den Rückgang der terrestrischen Insekten sind vielfältig, wobei die intensivierte Landnutzung als eine der Hauptursachen identifiziert wurde. Der Klimawandel scheint hingegen keinen direkten Einfluss zu haben. Die Studie betont die Notwendigkeit, die Biodiversität und die Ökosysteme, von denen wir alle abhängig sind, zu schützen und zu erhalten. Sie ruft zu einem dringenden Handeln auf, um die negativen Trends umzukehren und die Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten zu sichern.

 

Diese Metastudie ist ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein für das Insektensterben zu schärfen und die Grundlage für zukünftige Schutzmaßnahmen zu legen. Es ist eine Mahnung an uns alle, die Bedeutung der Insekten für unsere Ökosysteme und die menschliche Wohlfahrt nicht zu unterschätzen. Insekten spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen, der Zersetzung von organischem Material und als Teil der Nahrungskette. Ihr Verlust hätte weitreichende Konsequenzen für die Umwelt und die menschliche Gesellschaft.

 

Die Studie zeigt auch, dass es möglich ist, positive Veränderungen herbeizuführen, wie die Zunahme der Süßwasserinsektenpopulationen beweist. Dies sollte uns als Inspiration dienen, um nachhaltige Lösungen zu finden und umzusetzen, die nicht nur die Insekten, sondern auch die gesamte Biodiversität fördern. Die Zeit zu handeln ist jetzt, und es liegt in unserer Verantwortung, die Zukunft der Insekten und unseres Planeten zu sichern.

Jahrzehntelang haben wir giftige Herbizide, Insektizide und Pestizide auf unsere Felder ausgebracht, und nun sind wir überrascht, dass zahlreiche Insekten und Kleinlebewesen ausgelöscht wurden.

Umweltgifte kommen oft in hohen Dosen auf landwirtschaftlichen Flächen und in angrenzenden Gärten zum Einsatz. Schadinsekten oder Schnecken, die diese Gifte aufnehmen, sind ein Teil der Nahrungskette zahlreicher Vogelarten.

Die Natur soll ihre Chance bekommen      
Weniger Eingriffe - Mehr Natur machen lassen 

Um Artenvielfalt zu fördern, muss unsere Landschaft "unordentlicher" werden. Es braucht ungenutzte Säume, Ränder, Ecken und Böschungen.