Wiesen die nicht gemäht werden müssen
Hier sind die Hauptpunkte der Seite:
1. **Pflege von Wiesen**: Die Pflege von Wiesen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art der Wiese, den dort lebenden Pflanzen und Tieren sowie den Zielen des Landmanagements. Einige Wiesentypen, wie Streuwiesen und artenreiche Blühwiesen, profitieren von einer späten oder selteneren Mahd.
2. **Magerwiesen**: Diese Wiesen haben eine geringere Nährstoffdichte und fördern eine größere Artenvielfalt. Sie benötigen weniger Pflege und profitieren von einer reduzierten Mahdfrequenz.
3. **Mahdzeitpunkt und -methode**: Der richtige Zeitpunkt und die Methode der Mahd sind wichtig, um die negativen Auswirkungen auf die Tierwelt zu minimieren. Messerbalken-Mähwerke gelten als die naturverträglichste Mähtechnik.
4. **Natürliche Sukzession**: Ohne menschlichen Eingriff bewaldet sich eine Landschaft über die Zeit von selbst. Dieser Prozess, bekannt als Sukzession, führt dazu, dass offene Flächen allmählich von höheren Pflanzen und schließlich von Bäumen übernommen werden.
5. **Unsere Wiese**: Eine seit 15 Jahren nicht gemähte Wiese zeigt, dass Artenvielfalt auch durch Nichtstun gefördert werden kann. Diese Wiese bietet Lebensraum für zahlreiche Arten und zeigt, dass die Natur auch ohne menschliches Eingreifen gedeihen kann.
6. **Bedeutung der Wiesenvielfalt**: Wiesen und Weiden sind essentiell für die Erhaltung der Artenvielfalt. Sie bieten Lebensraum für über die Hälfte aller in Deutschland vorkommenden Tier- und Pflanzenarten.
7. **Herausforderungen und Schutz der Wiesen**: Die Intensivierung der Landwirtschaft und die Umwandlung von Grünland in Ackerland stellen eine große Bedrohung für die Wiesenvielfalt dar. Maßnahmen wie extensive Grünlandwirtschaft und Schutz vor Überdüngung sind notwendig, um diese wertvollen Ökosysteme zu schützen.
8. **Königsbrücker Heide**: Dieses Gebiet, einst ein militärisches Übungsgelände, ist heute ein bedeutendes Naturschutzgebiet und das erste international anerkannte Wildnisgebiet Deutschlands. Es bietet eine Vielfalt an Lebensräumen und beheimatet bedrohte und gefährdete Arten.
Die Pflege von Wiesen und die Entscheidung, wann und ob sie gemäht werden müssen, ist ein komplexes Thema, das von verschiedenen Faktoren abhängt, wie der Art der Wiese, den dort lebenden Pflanzen und Tieren sowie den Zielen des Landmanagements. Allerdings gibt es bestimmte Wiesentypen, bei denen eine Mahd nicht zwingend notwendig ist oder seltener stattfinden kann, vorausgesetzt, es werden Maßnahmen gegen die Verbuschung getroffen.
Streuwiesen und artenreiche Blühwiesen sind Beispiele für Wiesentypen, die von einer späten oder selteneren Mahd profitieren können. Diese Wiesen beherbergen eine Vielzahl von spätblühenden Arten und bieten Lebensraum für darauf angewiesene Insekten. Eine Mahd im späten Herbst, nachdem die Pflanzen geblüht und Samen gesetzt haben, kann die Entwicklung dieser Arten sichern und gleichzeitig die Selbstaussaat fördern.
Eine andere Kategorie sind die sogenannten Magerwiesen, die aufgrund ihrer Bodenbeschaffenheit eine geringere Nährstoffdichte aufweisen und daher eine größere Artenvielfalt fördern. Diese Wiesen benötigen in der Regel weniger Pflege und können von einer reduzierten Mahdfrequenz profitieren, da übermäßiges Mähen die empfindlichen und weniger konkurrenzfähigen Wiesenblumen und -kräuter verdrängen würde.
Es ist auch wichtig, den richtigen Zeitpunkt für die Mahd zu wählen, um die negativen Auswirkungen auf die Tierwelt zu minimieren. Zum Beispiel sollten Wiesen, die Bodenbrüter oder in Bodennähe brütende Vögel beherbergen, erst nach Abschluss der Brutzeit gemäht werden. Für den Schutz von Bienen und Hummeln ist das Mähen bei bedecktem Himmel und kühleren Temperaturen vorteilhaft, während für Schmetterlinge höhere Temperaturen besser sind.
Die Mähmethode spielt ebenfalls eine Rolle für den Schutz der Tierwelt. Messerbalken-Mähwerke gelten als die naturverträglichste Mähtechnik, da sie im Vergleich zu Rotationsgeräten wie Kreisel- oder Trommelmähwerken eine höhere Überlebensrate für Insekten bieten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es durchaus Wiesentypen gibt, die nicht gemäht werden müssen, solange geeignete Maßnahmen zur Verhinderung von Verbuschung getroffen
werden.
Tatsächlich bewaldet sich eine Landschaft in unserer Region über die Zeit von selbst, wenn sie ohne menschlichen Eingriff bleibt. Dies ist ein natürlicher Prozess, der als
Sukzession bekannt ist, bei dem offene Flächen allmählich von höheren Pflanzen und schließlich von Bäumen übernommen werden.
Die Entscheidung, ob und wann gemäht wird, sollte immer unter Berücksichtigung der lokalen Bedingungen und der Ziele des Naturschutzes getroffen werden. Es ist eine Balance zwischen der Erhaltung
der Artenvielfalt und der Vermeidung von Überwucherung zu finden, um die ökologische Integrität der Wiesenlandschaften zu wahren.
2024 Unsere seit 15 Jahren nie gemähte Wiese
Das kommt davon wenn man nichts tut!
Meist ist das ja negativ gemeint... Nicht so auf einer wilden Wiese. Artenvielfalt durch nichts tun.
Selbs eine nicht ganz so artenreiche Wiese ist in der heutigen Zeit wertvoller Lebensraum für zahlreiche Arten. Wir brauchen dringend mehr Dauergrünland.
Dost - Oregano
Die Blüten ziehen Honigbienen besonders an. Ebenso besuchen sie viele Schmetterlingsarten, wie das Große Ochsenauge, den Schachbrettfalter oder das Kleine Wiesenvögelchen, sowie Schwebefliegen.
Die Klausenfrüchte öffnen sich bei Trockenheit und verbreiten sich durch Wind- und Selbstausbreitung. Die Diasporen werden als Ballonflieger durch den Wind weitergetragen. Zudem wurde
festgestellt, dass Regenwürmer die Früchte bevorzugt aufnehmen.
Fruchtreife ist von Oktober - November.
Seit Mitte August überzieht der gewöhnliche Dost die Wiesenflächen. In den vorherigen Jahren waren nur vereinzelte Gruppen dieser Pflanze zu finden. Der etwa 20 Meter breite Streifen am Waldrand bleibt aus unbekannten Gründen frei von Dost.
Weil die Wiese ungedüngt bleibt, wächst das hohe Gras locker. Bei näherer Betrachtung entdeckt man überall auch niedrigwachsende blühende Gräser. Es summt, brummt und krabbelt dort rege.
In einer Zeit, in der der Mensch oft tief in die Natur eingreift, ist es ermutigend zu sehen, dass die Natur auch ohne uns gedeihen kann. Es ist eine Erinnerung daran, dass wir, während wir die
Natur schützen und erhalten müssen, auch lernen sollten, ihr Raum zu geben, um auf ihre eigene Weise zu wachsen und zu gedeihen.
In diesem Jahr wuchsen sogar Mohnblumen auf unserer Wiese. Sie scheinen von den sogenannten Blühstreifen zu stammen, welche die Landwirte an den Rändern ihrer Felder anlegen, und haben sich bis
zu uns hin ausgebreitet. Noch nie hat die wilde Wiese so viele "WOW" und "SCHÖN" als Komplimente erhalten.
Jede Wiese besitzt ihre eigene "Biodiversität", die sich jährlich aufgrund verschiedener Faktoren wie dem Wetterverlauf, dem Zeitpunkt des Mähens und der Einwirkung von Tieren (zum Beispiel
Schnecken und Wühlmäusen) verändert.
Bild unten: Unsere Wiese anfangs Juni 2018
Die natürliche Vielfalt einer Wiese, die ohne menschliches Eingreifen entsteht, ist ein faszinierendes Phänomen. Diese Wiesen sind Ökosysteme, die eine hohe Biodiversität
aufweisen und eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten beherbergen.
- Eine emsige Biene bei ihrer wichtigen Arbeit! Die Nahaufnahme offenbart eine Biene, die ganz in Pollen gehüllt ist – ein anschauliches Beispiel für die entscheidende Rolle dieser kleinen
Helden in unserem Ökosystem. -
Sie entwickeln sich in Gebieten, in denen das Klima die Entstehung von Wäldern nicht begünstigt, wie beispielsweise in Almweiden, Salzwiesen, Trocken- und Halbtrockenwiesen sowie Feuchtwiesen. Diese natürlichen Wiesen sind oft reich an endemischen Arten, die sich an die spezifischen Bedingungen ihres Lebensraums angepasst haben.
Wildnisgebiete, in denen die Natur sich frei entfalten kann, sind daher von unschätzbarem Wert für die Erhaltung der biologischen Vielfalt. Sie ermöglichen es, dass Arten sich an den
Klimawandel anpassen und langfristig überlebensfähige Populationen entwickeln. Zudem bieten sie störungsempfindlichen Arten mit großen Raumansprüchen geeignete Rückzugsräume. In solchen Gebieten
können Entwicklungszyklen vollständig ablaufen, und Bäume dürfen alt werden, was wiederum einer Vielzahl von Kronenbewohnern wie Insekten, Pilzen, Flechten, Waldvögeln und baumbewohnenden
Fledermäusen Lebensraum bietet.
Die zerfurchten Borkenstrukturen alter Bäume eignen sich besonders gut für eine Besiedlung durch Tiere, Pflanzen und Pilze, da sie eine größere Oberfläche als junge Stämme mit glatter Rinde
bieten. Die Erkenntnisse aus Wildnisgebieten können uns helfen, besser zu verstehen, wie die Natur sich an veränderte Umweltbedingungen anpasst und weiter funktioniert. Diese Erkenntnisse sind
auch für den Umgang mit wirtschaftlich genutzten Landschaften von Bedeutung. Der Schutz solcher natürlichen Wiesen ist daher ein wichtiger Aspekt im Naturschutz, um die biologische Vielfalt für
zukünftige Generationen zu bewahren.
Auch die Hühner lieben einen Teil der ungemähten Wiese. Während der Wintermonate finden sie immer etwas zum Picken, solange kein Schnee liegt oder der Boden gefroren ist.
Im Frühling überzieht ein brauner Teppich die Wiesenfläche, der jedoch binnen drei Wochen zersetzt wird. Elstern und Krähen finden noch tagelang Nahrung darin. Grundsätzlich ist die Erhaltung des natürlichen Lebensraumes die beste Methode, um unsere heimischen Vögel zu schützen.
Aus dem Prozess des Zerfalls entsteht das, was man als "neues Leben" bezeichnen könnte: eine neue Bodenfruchtbarkeit. Der grüne Teppich, mit dem sich Mutter Erde
umgibt, bildet den wahren Nährboden für das menschliche Leben.
Dieser braune Teppich verlangt von Ihnen einiges falls Sie auch eine nie gemähte Wiese
wollen. Ganz viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung!
Unter dem Gras des vergangenen Jahres treten die Maulwurfshügel hervor. Bis 2018 war dies jedes Jahr der Fall. Im Sommer des Hitzejahres zog sich der Maulwurf an den kühleren Waldrand zurück und kehrte nicht wieder.
Nach dem Winter 2019/20 fielen die Maulwurfshügel größer aus als in den Vorjahren. Sie wurden jedoch von gelben Ameisen in Beschlag genommen. Diese Ameisen blieben bis ins Jahr 2023, aber zu Beginn des Jahres 2024 waren alle ehemaligen Maulwurfshügel verlassen. Nach der großen Hitzewelle waren auch zwei große Margeritennester einfach verschwunden.
In Deutschland waren einige der heißesten und trockensten Sommer in den letzten Jahrzehnten zu verzeichnen, insbesondere die Jahre 2003, 2015, 2018 und 2019. Diese Sommer zeichneten sich durch
außergewöhnlich hohe Temperaturen und anhaltende Trockenheit aus, die durch persistente Hochdruckgebiete verursacht wurden.
Der Sommer 2019 stellte sogar einen Hitzerekord auf, als das Thermometer in Lingen im Münsterland 42,6 °C erreichte. Solche extremen Wetterbedingungen haben weitreichende Auswirkungen auf die
Landwirtschaft, die Wasserwege und die Gesundheit der Bevölkerung. Angesichts des Klimawandels wird befürchtet, dass solche extremen Sommer in Zukunft häufiger auftreten könnten.
Gräser sind ein wesentlicher Bestandteil der biologischen Vielfalt und Ökosysteme weltweit
Aus biologischer Sicht ist eine Ansammlung von Gräsern, auch als Grasland bekannt, ein Ökosystem, das hauptsächlich aus Gräsern besteht. Diese Gräser können zu verschiedenen Familien gehören, wie
den Süßgräsern (Poaceae) oder den Sauergräsern (Cyperaceae und Juncaceae). Gräser sind in der Regel einkeimblättrige, krautige Pflanzen mit langen, schmalen Blättern und einem runden, hohlen Halm
oder Stängel.
Graslandschaften bieten zahlreiche ökologische Vorteile. Sie dienen als Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren, insbesondere für Wiederkäuer und Einhufer, und spielen eine wichtige Rolle bei der Verhinderung von Bodenerosion. Durch ihr dichtes und eng vernetztes Wurzelsystem tragen sie zur Stabilität des Bodens bei und verhindern die Abtragung der Bodenschicht durch Wind und Wasser.
Die biologische Bedeutung von Gräsern erstreckt sich auch auf ihre Rolle als Pionierpflanzen, die in der Lage sind, sich in verschiedenen Umgebungen anzusiedeln und zu gedeihen, was zur Regeneration und Stabilisierung von Ökosystemen beiträgt. Darüber hinaus sind viele Gräserarten wichtige Nutzpflanzen, die als Getreide kultiviert werden und eine grundlegende Nahrungsquelle für Menschen und Tiere darstellen.
Die Vielfalt der Wiesentypen in Deutschland
Deutschland ist bekannt für seine malerischen Landschaften, und ein wesentlicher Bestandteil dieser Schönheit sind die vielfältigen Wiesentypen, die das Land zieren. Diese Wiesen sind nicht nur ein Augenschmaus, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle für die Biodiversität und das ökologische Gleichgewicht. In diesem Beitrag werden wir einige der häufigsten Wiesentypen in Deutschland erkunden und ihre Bedeutung für die Umwelt hervorheben.
Glatthafer-Talwiesen (Arrhenatheretion elatioris)
Die Glatthafer-Talwiesen sind typisch für die Tallagen auf frischen, nährstoffreichen Böden. Sie sind bekannt für ihre Artenvielfalt und dienen als Lebensraum für eine Vielzahl von Vögeln und Insekten. Diese Wiesen sind durch ihre stockwerkartige Struktur und die Vielfalt an blühenden Kräutern gekennzeichnet, die bis zu 50 Pflanzenarten auf nur 25 Quadratmetern beherbergen können.
Salbei-Glatthaferwiesen (Salvio-Arrhenatheretum)
In trockeneren, oft kalkreichen Hanglagen findet man die Salbei-Glatthaferwiesen. Diese Wiesengesellschaft ist noch artenreicher als die Glatthafer-Talwiesen und beheimatet bis zu 60 verschiedene Pflanzenarten. Leider ist dieser Wiesentyp stark bedroht, und sein Flächenanteil ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts um 90 Prozent zurückgegangen.
Goldhafer-Bergwiesen (Geranio-Trisetum)
Die Goldhafer-Bergwiesen sind in den höheren Lagen der Mittelgebirge anzutreffen. Sie sind im Vergleich zu den Glatthaferwiesen niedrigwüchsiger und bieten einen reichen Nahrungsraum für Insekten und somit auch für Vögel wie Spechte. Auch dieser Wiesentyp hat in den letzten 100 Jahren einen Rückgang von bis zu 90 Prozent erfahren.
Die Bedeutung der Wiesenvielfalt
Wiesen und Weiden sind essentiell für die Erhaltung der Artenvielfalt. Sie bieten Lebensraum für über die Hälfte aller in Deutschland vorkommenden Tier- und Pflanzenarten. Die Erhaltung dieser Wiesentypen ist daher von großer Bedeutung für den Naturschutz und die Aufrechterhaltung der biologischen Vielfalt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) setzt sich aktiv für den Schutz dieser wertvollen Lebensräume ein.
Die Herausforderungen und der Schutz der Wiesen
Die Intensivierung der Landwirtschaft und die Umwandlung von Grünland in Ackerland stellen eine große Bedrohung für die Wiesenvielfalt dar. Der Verlust dieser Lebensräume führt zu einer rapiden Abnahme der Artenvielfalt und setzt große Mengen an CO2 frei, was wiederum das Klima beeinflusst. Um diese wertvollen Ökosysteme zu schützen, sind Maßnahmen wie extensive Grünlandwirtschaft, Schutz vor Überdüngung und regelmäßige Mahd notwendig.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Wiesentypen in Deutschland eine unersetzliche Rolle für die Umwelt spielen. Sie sind nicht nur ein Symbol für die natürliche Schönheit des Landes, sondern auch ein kritischer Faktor für die Erhaltung der Biodiversität. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, diese wertvollen Ökosysteme für zukünftige Generationen zu bewahren.
Die Natur soll ihre Chance bekommen
Weniger
Eingriffe - Mehr Natur machen lassen
Um Artenvielfalt zu fördern, muss unsere Landschaft "unordentlicher" werden. Es braucht ungenutzte Säume, Ränder, Ecken und Böschungen.
Man kann also ganz einfach ganz viel nur durch Unterlassen tun.