Die Idee       Eine Naturwiese die sich beinahe selbst versorgt

Wir haben uns vor rund 14 Jahren im Schwarzwald ein Haus mit Umschwung gekauft. Der Umschwung besteht grösstenteils aus Wiesenfläche, von den Landwirten nicht begehrt, da Hanglage. Bestand: Gemüsegarten, mehrere Obstbäume und kleiner Waldanteil.

- Wir fühlen uns sehr wohl im schönen Schwarzwald. Dass aber die Tannen in Wirklichkeit Fichten sind, die von Menschen angepflanzt wurden hat uns schon verwundert... mehr unter Wald)

Die uns heute so charakterische Fichte erscheint erst im Rahmen von Aufforstungsprogrammen des 18. und 19. Jahrhunderts. Vorher bestand der Schwarzwald aus einem Laubmischwald aus Buche, Tanne und anderen Laubholzarten.

Die Landschaft des Schwarzwaldes ist geprägt von ausgedehnten Waldungen mit eingelagerten Rodungsinseln, die mit abnehmender Höhenlage mehr und mehr zunehmen und den Wald verdrängen. Hänge und Höhen sind von Hochwald bestanden. Nur in tieferen Lagen mischt sich zunehmend Feldbau dazwischen.

Die zum Rhein hin exponierten Höhenlagen sind tief durchschnitten von steilen, oft ganzjährig schattigen Tälern mit ihren reissenden Gebirgsbächen.

Das für Fremde so reizvolle Landschaftsbild des Schwarzwaldes:
Sanfte Wiesentäler mit schweren alten Höfen in Hanglage, romantische Mühlen in dunklen Schluchten, Weidevieh auf geschwungenen, saftigen Gebirgswiesen, urwaldartige Waldungen, Höhen mit herrlichem Rundblick. 
Naturnähe und ungewohnte Einsamkeit, eine alte Bauernkultur und ihre anheimelnde Gastlichkeit - und das alles auf dem Stand heutiger Infrastruktur.

Vogtsbauernhof im Schwarzwald

Der Vogtbauernhof wurde 1612 erbaut und steht heute noch an seinem ursprünglichen Standort www.vogtsbauernhof.de

Stube im Vogtsbauernhof

Weite Teile des Schwarzwaldes leben heute hauptsächlich von der Tourismusbranche. Im Frühjahr, Sommer und Herbst ermöglichen ausgedehnte Wanderwegrouten und Mountainbikestrecken verschiedenen Zielgruppen die Nutzung des Naturraumes. Im Winter stehen die Wintersportarten im Vordergrund. Sowohl Ski Alpin als auch Ski Nordisch kann vielerorts betrieben werden ...mehr zum Schwarzwald

Hochschwarzwald im Sommer

Höhen mit fantastischen Ausblicken finden sich überall

Auch die Landwirtschaft steht unter dem bekannten politisch erzeugten Druck. Man erkennt den Unterschied gar nicht mehr zwischen einer Grünfläche, die hauptsächlich Entsorgungsplatz für Gülle ist und fünf bis sechs mal gemäht wird - und einer natürlichen Wiese.

Titisee
Der grosse See, der einst aus einem Gletscher entstand, lockt vor allem in den Sommermonaten zahlreiche Besucher an sein Ufer. Bei einer Wanderung entlang des Ufers oder einer Seerundfahrt kannst du die Natur in vollen Zügen geniessen und nach Herzenslust ausspannen... mehr

Feldberg im Schwarzwald der höchste Berg im Schwarzwald

Der Feldberg ist nicht nur der höchste Berg im Schwarzwald, sondern beheimatet auch das grösste Skigebiet. Mit einem Skipass kannst du insgesamt 58 Skilifte am und um den Feldberg nutzen mehr unter: wikipedia  Wissen. Von vielen. Für alle.

Feldberg im Schwarzwald Winter Wunderland

NATUR KENNT KEIN MÄHEN

Unsere seit 13 Jahren nie gemähte und nie gedüngte Wiese Ende Mai. "Einheimische Gräser" sind wichtig für unsere Insekten. Sie sind Brutplatz, Nahrungsgrundlage und Unterschlupf, somit eben auch Schutz. Mehr zum Thema Insekten

Nie gemähte und nie gedüngte Wiese nach 12 Jahren

Alle Fotos auf den Seiten Wiese/Gras etc. stammen aus dieser Wiese.

Der Charme einer natürlichen Wiese     NATUR KENNT KEIN MÄHEN

Der ganze Unterschied: Hohes Gras und "Rasenfläche" sind allein durch häufiges mähen - nie mähen - entstanden. Das Ausgangsmaterial war für beide Flächen genau gleich.

Gleiches Gras - häufig gemäht und nie gemäht

Wutachschlucht              Indisches Springkraut im Hochschwarzwald 
Die Wutachschlucht ist die letzte ursprüngliche Wildflusslandschaft in Mitteleuropa, ein abenteuerliches Wildflusstal mit romantischen Schluchten und urwüchsigen Wäldern.

Wutachschlucht -ursprüngliche Wildflusslandschaft
Wutachschlucht - ursprüngliche Wildflusslandschaft - Imposante Muschelkalkschlucht

Imposante Felsformationen haben sich in der Muschelkalkschlucht gebildet. Alle wichtigen Gesteine des Südwestens finden Wanderer in der Wutachschlucht vor. Sie liegen so nahe beieinander das man sie auf einer Wanderung - Granit, Gneis, Porphyr und Buntsandstein allesamt - entdecken kann.

In der Wutachschlucht, einem der ältesten Naturschutzgebiete in Baden-Württemberg, wächst eine Vielzahl von Pflanzenarten, darunter auch invasive Arten. Die EU hat eine Liste invasiver Arten erstellt, die mit ihrer Ausbreitung Lebensräume, Arten oder Ökosysteme beeinträchtigen und daher der biologischen Vielfalt schaden können. Diese Liste wurde 2022 erweitert und umfasst nun 88 Arten, von denen mindestens 46 in Deutschland vorkommen.
Zu den für Deutschland relevanten invasiven Pflanzen gehören der Riesenbärenklau und das Drüsige Springkraut. Es ist wichtig, dass solche Arten überwacht und verwaltet werden, um die einheimische Flora und Fauna sowie die Ökosysteme zu schützen. Die Wutachschlucht selbst beherbergt eine reiche Biodiversität, einschließlich vieler vom Aussterben bedrohter und streng geschützter Arten, und es werden Maßnahmen ergriffen, um diese zu erhalten.
Es ist jedoch eine kontinuierliche Anstrengung erforderlich, um die Ausbreitung invasiver Arten zu kontrollieren und die natürliche Vielfalt dieses einzigartigen Gebiets zu bewahren.
Der renommierte Geologe Hans Cloos bezeichnete deshalb die Schlucht 1947 auch als "geologisches Weltwunder"... mehr zur Wutachschlucht 

Indisches Springkraut in der Wutachschlucht

Schöne, weisse, rosa bis dunkelrote Blumen die den Weg säumen und die Wanderer mit ihrem süsslichen Duft beglücken (ab Mitte Juli bis Ende August). Das Indische Springkraut sowie die Kanadische Goldrute finden sich überall im Schwarzwald. Sie gelten als invasive Neophyten.

Echtes Springkraut ist kein Neophyt

Das Grosse Springkraut auch Echtes Springkraut, ist der einzige Vertreter der Gattung Springkräuter, der ursprünglich in Mitteleuropa vorkommt, also kein Neophyt ist wie die anderen hier mittlerweile heimischen Arten. 

Der schnell fortschreitende Klimawandel wird einige Vegetationszonen so verschieben, dass viele Arten die vor 13´000 Jahren - nach der letzten Eiszeit - hier wieder von Süden eingewandert waren, auch wieder "auswandern" werden. Ersatz wird aus dem Mittelmeerraum kommen.
Das Ökosystem wird sich verändern und anpassen müssen.

"Es gibt seit Jahrtausenden keine ursprüngliche Natur mehr"
Seit dem Pleistozän haben die Menschen die Biosphäre verändert

Wissenschaftler unter der Leitung von Nicole Boivin, Direktorin am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte und Wissenschaftler an der Universität Oxford, sagen in einem Beitrag für die Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS), dass die Menschheit nicht erst seit der Industrialisierung, sondern bereits seit dem Pleistozän tiefgreifend in die globale Biosphäre eingegriffen hat. - Juni 2016 -
Damit wird die nächste Stufe des Bildes vom guten Wilden untergraben, nachdem die Menschen früher - vor der Wissenschaft, der Aufklärung, der Industrialisierung, der Vernunft oder was auch immer - eher im Einklang mit der Natur gelebt hätten. Das erweist sich mehr und mehr als romantische, zivilisationskritische Verklärung.

Wilde Umgebung im Privatgarten

Jeder kann in seinem Garten dafür sorgen, dass sich Vögel, Insekten etc. wohlfühlen

Blumenkisten mit Wildblumen

Blumenkisten mit Wildblumen- und Kräutermischung angesät

Diese Fertigmischung klappte auf Anhieb. Super schön - aber unglaublich durstig

Blumenkistchen - anstelle von Geranien - Wildblumen eingesät

Lassen Sie die letzten Blüten im Spätsommer stehen. Wenn sich die Samen herausgebildet haben, können Sie diese aufsammeln oder an der Pflanze belassen. Gräser säen sich gerne von selbst aus. Ist allerdings von Nachbarn nicht unbedingt erwünscht.

Blumenkistchen mit alten Fruchtständen

Alte Sprosse und Fruchtstände sind nicht nur dekorativ, sie bieten auch Insekten ein gutes Winterquartier.

Futterhäuschen in Pflanzkistchen mit alten Fruchtständen

Futterhäuschen zwischen Fruchtständen ist sehr beliebt.

Um Artenvielfalt zu fördern, muss unsere Landschaft "unordentlicher" werden. Es braucht ungenutzte Säume, Ränder, Ecken und Böschungen.

Ein durchdacht angelegter Garten mit natürlichen Nist- und Versteckmöglichkeiten braucht keine künstlichen Hilfen zum Schutz der Artenvielfalt, ER IST bereits die Hilfe zum Schutz der Artenvielfalt.

Die Natur soll ihre Chance bekommen      
Weniger Eingriffe - Mehr Natur machen lassen